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Ihre Geister Sehen (Hörspiel/ Radio Play)

Rabea Edel

Ihre Geister sehen Hörspiel

(Nach dem Projekt »Seeing Her Ghosts« von Kirsten Becken)

Das audio-visuelle Projekt »Ihre Geister sehen« erzählt von der seelischen Verletzung Annas. Im Hörspiel als auch im Kunstfilm erinnert sie sich an die Worte ihrer Mutter, die Geburt der Tochter, an die Liebe zu ihrem Mann und an zunächst verborgen Gebliebenes. Mutig, klar und feinfühlig spricht Anna von einem Trauma und sie zeigt wie nah und wie fremd zugleich die Welt und die eigene Familie sein kann. Wie fühlt es sich an, wenn man mit der Welt nicht mehr zurecht kommt?

Auszüge aus dem Hörspiel:

»Ich bin ganz ruhig. Die Autos unter mir, ein endloses Band. Über mir nur der Himmel. Kein Baum weit und breit. Nur Beton. Niemand kann mich hören. Hier bin nur ich, barfuß auf dem Beton, niemand will mich hören. Ich spucke hinunter. Ich schreie, so laut ich kann. Lauter. Und lauter. Im Tal ziehen die Wolkenschatten vorüber. Ich bin nicht defekt.«

»Die Gravitation eines Schwarzen Loches ist so stark, dass nichts nach außen gelangen kann. Kein Lichtsignal. Nichts. Die Zeit ist verformt. Der Ereignishorizont verschiebt sich. Materie kann hineinfallen (ein Mensch, ein Stern, eine ganze Welt, ein Astronaut, zu laute Gedanken, zu leise Gedanken, Wünsche, die nie ausgesprochen werden, Dinge, von denen niemand wissen darf, Erinnerungen, die Gewissheit des eigenen Selbst, die Wahrheit, Geister, noch mehr Sterne). Eine direkte Beobachtung von schwarzen Löchern gilt als unmöglich. Aber da sitzen wir jetzt, im Garten, meine Tochter und ich, und schauen mitten hinein.«

Ursendung: 09.05.2021 DLF-Kultur

Wiederholungen: BR, SWR 2022

Ausgezeichnet mit: Deutscher Hörspielpreis der ARD (Publikums-Preis) 2021

Link zum Hörspiel auf der Seite von Deutschlandfunk. Kultur: Ihre Geister Sehen - Das Hörspiel

Link zum Kunstfilm von Kirsten Becken: Ihre Geister Sehen - Der Kunstfilm

Ihre Geister sehen

Hörspiel nach dem Projekt »Seeing her Ghosts« von Kirsten Becken

Text: Rabea Edel

Regie: Judith Lorentz

Stimmen: Sandra Hüller, Ruth Reinecke, Svenja Liesau

Sound: Moritz Bossmann, Sandro Tajouri

Ton und Technik: Martin Eichberg, Susanne Beyer

Produktion: Christine Grimm für Deutschlandfunk Kultur 2021.

Länge: 70'25

Coverbild (c) Kirsten Becken, Filmstill aus dem Kunstfilm.